GLÜCKSkind. Das könnte schnell missverstanden werden. Viele Leute denken nämlich, dass ich immer und
überall Glück habe: Also zweimal die Woche im Lotto gewinne und so ein Kram.
Dabei ist es doch ganz anders. Zum einen heiße ich so, weil mein eigentlicher
Name %$&§ für jeden Normalsterblichen unaussprechlich ist und zum anderen,
weil ich die nicht ganz unpraktische Gabe besitze, in allem nur das Beste zu
sehen. Ich gebe zu – das ist nicht immer leicht. Aber ich habe mir mal sagen
lassen, dass es mit dem GLÜCK wie mit einem Sixpack ist: man muss es
trainieren. Und ich gehe eben jeden Tag ganz besessen ins Happy-Studio und
mache dort motiviert meine Klimmzüge der guten Laune.
Nur wenn jemand wieder einmal versucht meinen Namen richtig
auszusprechen – ohne eine einstündige Erklärung meinerseits praktisch unmöglich
– beginnen meine Mundwinkel unheilvoll zu zucken. Wie gut, dass ich das mit dem
Namen aus der Welt geschafft habe. GLÜCKSkind also. Und ich finde das passt zu
mir. Weil ich weiß, dass GLÜCK überall zu finden ist. In jeder Lebenslage. GLÜCK
IST WAS DU DARAUS MACHST. Das Motto der Mottos!
Und weil mich das jetzt schon so viele gefragt haben:
Nein, ich züchte keine vierblättrigen
Kleeblätter auf meinem Balkon und reite jeden Morgen auf einem rosa Einhorn zur
Arbeit. Das Einhorn lebt auch nicht in meinem Vorgarten und ernährt sich dort von vierblättrigen Kleeblättern. In
meinem Vorgarten wächst Gras. Vielleicht ein paar Vergissmeinnicht. Und Einhörner
gibt es dort auch nicht. Auch keinen Weihnachtsmann. Ich bin vom selben Stern
wie ihr. Ich lebe auf demselben Planeten, der sich Erde nennt. Ernüchternd? Vielleicht ein bisschen. Wem es
hilft, der kann sich mich ja in Disneyland vorstellen. Da sind auch immer alle
so übertrieben happy. Vorausgesetzt sie
werden dafür bezahlt.
Ok – also, kein Einhorn in meinem Vorgarten! Ein Haustier
habe ich trotzdem. Und zwar ist das eine kleine Raupe Nimmersatt, die im Körper
eines fetten Katers gefangen ist. Topolino sein Name und ihr werdet ihm hier
sicher noch des Öfteren begegnen, wenn er mal wieder – zuckersüß wie er ist –
mit einer leeren Brötchentüte herumkämpft, in der Hoffnung die Krümel darin
würden sich vielleicht doch wieder in saftige Gebäcken zurück verwandeln. Ja –
er hat da wohl ein übersteigertes Wunschdenken. Obwohl – eigentlich freut sich
mein kleiner dicker Kater auch, wenn er nur einen Krümel findet. Ich beginne zu
erahnen, dass der Kater da eigentlich
was richtig gemacht hat.
Klar, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich mit meiner
Suche nach dem Glück so anstelle, wie Topolino auf der Suche nach Naschkram in
einer leeren Bäckertüte – aber hey, wisst ihr was: wahres Glück sollte ohnehin
etwas sein, was unsere Herzen umschließt wie ein goldener Mantel aus Zuversicht. Ein inneres
Licht, das wir jederzeit und immer abrufen können, wenn es mal Dunkel um uns
wird. Stürzt euch also mit mir in das Abenteuer,
das sich Leben nennt und vertraut darauf, dass es kein Problem ist, auch euren
alten Namen - egal ob man ihn aussprechen kann oder nicht - hinter euch zu lassen. Ach übrigens: „GLÜCKSkind“ ist gerade voll im
Trend!