Meine Fotogeschichte beginnt - wie passend - mit einem Buch, das auf
der schönen Insel Rügen für einen kurzen Moment aus meinen Fingern gelegt wurde, um für ein paar Minuten von einer kühlen Meeresbrise gestreichelt zu
werden. Der Geruch von Salz und Seetang lag in der Luft. Ein aufbrausender Wind
wehte und rüttelte energisch an allem was noch aufrecht stand. Vermutlich gehörte
es zu meinem Vorteil, dass ich bereits auf den Boden kniete und dort
angestrengt zwischen rostigen Ankerpfosten saß. Vor mir lag der Schatten des Windes
von Ruiz Zafón, dessen Seiten beim Hin- und Herflattern knisterten, als würden
sie seinen Inhalt in einer fremden Sprache preisgeben. Das Buch machte seinem
Namen alle Ehre, wie es da so mit seinen Seiten tanzte. Ich befand mich auf
einem kleinen, robusten Schiff, das wankend über die blubbernde See dahin
tuckerte und mich und meinen Freund nach Binz bringen sollte. Wie konnte ich
mir also besser die Zeit vertreiben, als mit meiner geliebten Kamera, die ihre
großen Augen sehr gern auf so manchen magischen Moment des Lebens richtet um
ihn mit einem Blinzeln für immer festzuhalten?
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