Samstag, 23. Februar 2013

Charles packt aus - Plus: Hörbuch/Hörspiel Applepie Stories Kapitel 12


Ich schrieb der Autorin von Applepie Stories - Bis(s) zum Glück (meiner Meinung nach ein äußerst unpassender Titel - es sollte schon "Charles and the Bunsh of Morons" heißen) einen Brief, in dem ich ihr ganz offenkundig darlegte, dass ich auf ein Gespräch unter vier Augen bestünde. Also trafen wir uns in einem kleinen Café in Saint Germain Paris. Sie saß da, in einem luftigen Sommerkleid, die offenen Haare wehten im süßlichen Frühlingswind und sie hatte ihre roten Lippen zu einem aufrichtigen Lächeln verzogen. Man brachte ihr einen Cafe au Lait und ich begnügte mich mit einer Schüssel frischen Leitungswassers - denn die Bediensteten des Petit Coeur hatten für einen kleinen Mops wie mich nichts besseres auf ihrer Karte. Bedauerlich sowas, außerordentlich bedauerlich! Unter anderen Umständen hätte ich mich über diesen beklagenswerten Umstand auf ausgiebigste Art und Weise mokiert - aber nicht heute.
"Also!", sagte Miss Clark und legte ihre riesige Sonnenbrille ab, sodass mich ihre dunklen Nussaugen neugierig mustern konnten. Es kam wohl nicht alle Tage vor, dass sie sich mit einem Hund zum Kaffee verabredete. "Was liegt dir auf dem Herzen, Charles?" "Ich bin enttäuscht!", entgegnete ich mit einem Knurren, dass meine gegenwärtige Stimmung unterstrich. "Sehr enttäuscht!"
Mein Gegenüber hob die Augenbrauen und wartete darauf, dass ich mehr ins Detail ging. Und das tat ich dann auch: "Immer geht es nur um Lola! Lola hier, Lola da! Das nervt gewaltig!"
Miss Clark bedachte mich mit einem freundlichen Lächeln. "Lola Applepie ist die Protagonistin meines Buches - es ist ganz natürlich, dass sich der Plot hauptsächlich um sie dreht!"
"Aber sie bekommt doch gar nichts auf die Reihe!", grollte ich. "Was ist mit mir? Den Problemen die ich habe? Den Tränen, die ich jede Nacht vergieße! Ich bin kein Hengst mehr! Das ist richtig tragisch! Dieser Gedanke quält mich! Und dann, dann habe ich das Gefühl, dass Sie es nicht vorgesehen haben, dass ich mich verliebe. Lola verliebt sich immer wieder und zwar ganz offensichtlich auch noch in die Falschen -  aber nein! Charles darf sich  nicht verlieben. Nicht ein einziges Mal!"
Jetzt weiteten sich Miss Clarks Augen fast erschrocken. "Sag bloß, du hast ein Auge auf Barbra Streisand geworfen?" Ich gab keine Antwort, sodass sich die Autorin gezwungen sah mich über Tatsachen aufzuklären, die mir ohnehin schon klar sind: "Mrs. McDoubles Hündin? Weder Lola noch Ich finden Betty und Barbra auf irgendeine Weise sympathisch! Es kommt nicht in Frage, dass du dich mit ihnen verbündest, denn-." Doch dann hielt sie kurz Inne und ein verschwörerisches Grinsen lag auf ihrem Gesicht. "Ich habe einen Plan Charles, vertrau mir!" Jetzt fing sie an sich konspirativ die Hände zu reiben, wie ein Genie, das dabei ist die Formel für Unsterblichkeit aufzudecken. "Was ist denn jetzt los?", sagte ich verwundert. "Mir ist gerade etwas gekommen!", entgegnete Miss Clark. "Hat es etwas mit mir zu tun?" Hoffnungsvoll starrte ich in ihre verschleierten Augen. "Ich werde ein Interview geben - bald!", sagte mein Gegenüber daraufhin nur. "Ich habe einige Ankündigungen zu machen!" "Sie nennen Ihr Buch in Charles and the Bunsh of Morons um?", hechelte ich zuversichtlich, weil ich den Eindruck hatte Madam Clark wäre jetzt doch noch vom Blitz der Vernunft getroffen worden. Sie lachte nur leise in sich hinein und bestellte eine weitere Schüssel Hundewasser für mich. "Wir werden sehen!" Und mehr bekam ich nicht aus ihr heraus. Vielleicht habe ich das nächste Mal mehr Glück!






Dienstag, 19. Februar 2013

Hörbuch/Hörspiel Applepiestories - Bis(s) zum Glück Kapitel 11


Lolas Herz befindet sich in Aufruhr. Trostpreis Patrick schien jeden Gedanken an Jack tatsächlich vertreiben zu können. Doch dann verhielt er sich so gar nicht "Traummann-Like" und eilte nach Hause, um angeblich seine Schwester zu empfangen. Miss Applepie ist dadurch mehr als verwirrt. Allderdings hat sie keine Zeit mehr, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn Betty McDouble empfängt sie in ihrem Schlafzimmer. Irgendetwas stimmt nicht mit der fiesen Klatschzunge. Nicht nur, dass sie der armen Lola eine heiden Angst einjagt - was hat sie in ihren Privaträumen zu suchen? Gästen des Little Birds ist das Betreten von Lolas Wohnung im ersten Stock ausdrücklich untersagt! Und dann wäre da noch diese eine, ganz bestimmte Sache, die erneut eine schwarze Gewitterwolke über Lolas kurzzeitiges Glück ziehen wird ...



Mittwoch, 13. Februar 2013

Von Herz zu Herz


"Die einen nennen es Valentinstag - ich nenne es Donnerstag!" Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und japste Händeringend nach Luft, als hätte mir soeben jemand in den Bauch geboxt. Vor mir thronte eines jener nicht gerade seltenen Exemplare "Valentinstags"-Muffel und lies seine selbstgefälligen Blicke wie Fausthiebe auf mich hinabregnen. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, dem man soeben mit höhnischem Grinsen erklärt hatte, dass der Weihnachtsmann nicht existiert. "Das ist doch eh nur Kommerz!" fuhr jener Romantikmuffel erbarmungslos fort. Diese Worte lösten ein grausiges Szenario in meinem Kopf aus: Liebesbriefe wurden auseinander gerissen, Candlelight-Dinner brannten Lichterloh und Rosenblätter wurden mit einem fiesen "Morgen-werde-ich-die-Weltherrschaft-an-mich-reißen!"-Lachen sämtliche Toiletten hinunter gespült. Doch ich konterte mit meiner stärksten Waffe: einem Lächeln. "Nicht doch!", entgegnete ich sanft. Und dann erklärte ich dem kleinen, dicken, grünen Muffel vor mir, um was es in meinen Augen eigentlich beim Valentinstag geht: Wertschätzung. Ein Wort. Dreizehn Buchstaben. Und dahinter? Eine Welt, in der man kein Geld ausgeben muss, um den Menschen in seiner Umgebung zu zeigen, wie gern man sie hat. Es geht um die Übermittlung eines Gefühls - und das kann jeder auf seine ganz individuelle Art und Weise tun. Oft reichen schon kleine Gesten, um das Herz geliebter Menschen zum Schmelzen zu bringen. Verrückte Ideen. Überraschungen, etwas, was ihr noch nie zuvor getan habt - eine unvergessliche Erinnerung? Eigentlich sollte jeder Tag Valentinstag sein - und doch gibt uns der 14. Februar die Möglichkeit, uns bewusst daran zu erinnern, wie glücklich wir darüber sind bestimmte Menschen in unserem Leben zu haben. In diesem Sinne habt morgen alle einen fabulös-wundervollen Valentinstag! auf bald meine charmanten Freunde! xx N




Freitag, 8. Februar 2013

Hörspiel/Hörbuch Applepie Stories - Bis(s) zum Glück Kapitel 10


2012 ist die Geburtstunde von Lola und ihrem kleinen Chaos-Leben, welches durch den Verzehr der magischen Fairy Cupcakes nicht unbedingt leichter wurde. Aber eines wurde es in jedem Fall: interessanter!  Nicht mal im Traum könnte Madam Applepie jetzt noch behaupten, dass sie ein eintöniges, langweiliges Leben führt. Auch wenn sie sich immer noch nach allen Regeln der Kunst selbst bemitleidet. 
Jack ist weg. Ein tragischer Schicksalsschlag, den Lola nicht kommen sah. Dabei hätte sich Miss Applepie von Anfang an klar sein müssen, dass ein durch Magie erschaffener Traumprinz nur Ärger bringen kann. Oder in diesem Fall: Herzschmerz! Lola muss versuchen ihn so schnell wie möglich zu vergessen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Ob ihr zweiter Traummann Patrick Prince dabei helfen wird? Jedenfalls sollte sie sich nicht schon wieder verlieben, denn es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sich Prince ebenfalls in Luft auflöst! Oder? 

 

Donnerstag, 7. Februar 2013

Ein Date mit frischem Pfefferminztee und Nicolas Barreau

Endlich! Die januarische Krankheit mit dem Namen "Lernstress" ist von mir abgefallen und wurde durch die unabdingbare Wundermedizin "Semesterferien" gänzlich geheilt.
Eine wahre Epidemie der "Lerngrippe" war ausgebrochen, welche die einen besser, die anderen weniger gut wegsteckten. Ich muss gestehen, dass ich mich zu jenen unglücklichen Individuen zählen musste, die jener unliebsamen Krankheit besonders verfielen. Doch das Atmen fällt mir wieder leichter, der Schnupfen jedweder auswendig herab zu betenden "Jahreszahlen" und "Rechercheformen" ist abgeklungen. Ich sehe mich nun in der außerordentlich erfreulichen Position euch mitteilen zu können, dass mein Dornrösschenschlaf offiziell beendet ist. Eure Carrie Bradshaw des Glücks ist zurück, im Gepäck jede Menge gute Laune und Geschichten, die eure Herzen erwärmen, eure Gemüter erfreuen und eure Seelen beglücken werden!
Kaum hatte ich meinem Schreibtisch Lebewohl gesagt und damit auch alle "Lernwehwechen" hinter mir gelassen, packte ich meinen Koffer und fuhr in die Stadt meines Herzens: Hamburg.
Nun gibt es in einer solchen Stadt manchmal nichts Schöneres, als ein gutes Buch in einem Café! Selbstverständlich besticht die Hansestadt  auch durch andere Attraktionen. In der Tat wäre an dieser Stelle eine ganz farbenfrohe Palette an Vergnüglichkeiten aufzuzählen.
Jedoch - manchmal, da muss man sich einfach vom Trubel der Menschen zurückziehen, hinab in das Reich der Gemütlichkeit, wo heiße Schokoladen, Kekse und komfortable Sessel bereitstehen. Oder in meinem Fall: "Ein großer Chai-Latte, Bitte!"
Die Verkäuferin hinter der Theke legte mitleidig ihre hohe Stirn in Falten und erwiderte freundlich "Gibt`s leider nicht mehr! Erst nächste Woche wieder!" Wie Bitte? Moment mal! Das konnte doch nicht sein! Wusste sie überhaupt wer ihr da gegenüberstand?! Ich habe einen Glücksblog, verdammt nochmal, jedes Pech ist unerwünscht!

Gerade erst war ich aus meinem Lernkoma erwacht, hatte über 600 Kilometer zurückgelegt und nun sollte mir mein Lieblingsgetränk verwehrt bleiben? Ich war entsetzt, auch wenn ich das nicht nach außen trug, denn meine Lippen hatten sich zu einem krampfhaften Lächeln verzogen. "Was habt ihr denn noch da?", sagte ich, sehr darum bemüht gelassen zu wirken. Die Dame hinter der Theke zuckte mit ihren Schultern, als wüsste sie nicht recht wo sie zuerst anfangen sollte. "Ähm-.", machte sie unsicher. "Also Chai, jedenfalls nicht!"
Großartig, Madam wusste meine Laune wirklich zu heben. Ich erwärmte mein Lächeln, da ich befürchtete, dass es in dem Moment eingefroren war, als die Verkäuferin es nicht lassen konnte mir die Tatsache ins Gedächtnis zu rufen, dass mein abgöttisch geliebter Chai erst in einer Woche wieder über den Ladentisch gehen sollte. "Okay, dann nehme ich einen frisch gebrühten Pfefferminztee!", sagte ich und ging etwa zwei Minuten später mit meinem dampfenden Getränk zu einem Platz am Fenster. Nachdem ich meine Lippen an den heißen Tee gesetzt hatte und das Schlimmste erwartete, wurde ich positiv überrascht, (denn tatsächlich dachte ich anfänglich, ich würde das Getränk voller Entsetzten mit einem hinausgespuckten "Pfffff!!!"zu meinen Tischnachbarn befördern). Es schmeckte vorzüglich! Ein Schuss Holunderblütensyrup gab dem Ganzen eine fast exotische Note. Wieder mit einem aufrichtigen Lächeln ausgestattet, holte ich Nicolas Barreau's "Du findest mich am Ende der Welt" aus meiner Tasche. Eine Freundin hatte mich auf den französischen Schriftsteller aufmerksam gemacht und ich war schon sehr gespannt, ob er mich genauso in den Bann ziehen konnte. Aber allein die Tatsache, dass er Geschichten schrieb, die sich in Paris zutrugen, machte ihn auf Anhieb sympathisch. Verträumt strich ich über den Buchrücken, als würde ich Nicolas Barreau höchst persönlich die Hand schütteln, als hätten wir uns hier getroffen, nur wie beide und die Geschichte die ihm auf den Lippen liegt und die er mir unbedingt erzählen möchte. Angetrieben durch den leckeren Pfefferminztee musste ich breit Grinsen, als der nächste Glücksfunke in meiner Seele explodierte! Denn das Buch spielte nicht nur in Paris, nein, es beinhaltete auch noch einen mysteriösen Brief aus dem 18. Jahrhundert, der von einer geheimnisvollen Verehrerin an den Protagonisten gerichet war.
Nun - was soll ich sagen - als ich dann bedacht die erste Seite aufschlug und das Papier schicksalsschwanger knisterte, verliebte ich mich. Ich verliebte mich in eine herrlich süße, leichte Komödie, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Auf einmal war ich nicht mehr in Hamburg, in dem kleinen Café, in dem es keinen Chai mehr gab (für eine Woche!!!) und an dem eingemummte Gestalten durch die eisige Kälte des Februars vorbei trotteten. Ich war in Paris. Es war ein lauer, federleichter Sommermorgen. Die Vögel zwitscherten, die Sonne kitzelte meine Nasenspitze, ich trug hohe Lackschuhe, ein Kleid von Coco Chanel, sowie eine Louis Vuitton über dem Arm und besuchte den Hauptdarsteller Jean-Luc in seiner Galarie. Und während ich da so stand und seine neusten Bilder bewunderte, brachte er mir mit einem Lächeln einen dampfenden Chai Latte um die Ecke.