Dies ist eine morgendliche Eilmeldung, wenn man so will, ein feuchtfröhlicher Guten-Morgen-Kuss in dessen Genuss ich noch vor wenigen Minuten selbst kommen durfte. Von rhythmischen Klängen beflügelt, die nicht nur meine Hüften zum Kreisen, sondern auch meine Gedärme zum Tanzen brachten, welche unter dem dröhnenden Bass munter auf und ab hüpften, entsprach es einem regelrechten Stilbruch auf dem Nachhauseweg in die Arme eines brummelnden Sommergewitters zu laufen.
Doch ich habe es dem Nürnberger Himmel nicht verübelt, der daraufhin auf mich hinab heulte, als würde er es angesichts anhaltender Hitzeperioden für mehr als nötig halten, die verschwitzten und stinkenden Menschen dort unten endlich mit einer belebenden Dusche Nass einer professionellen Tiefenreinigung zu unterziehen.
Erich Kästner wusste schon "Humor ist der Regenschirm der Weisen". Ich bin also nicht verzweifelt in die feuchten Arme der Nacht gelaufen, die dort mit einem neckischen Grinsen auf mich wartete, und ich habe mich nicht verrückt gemacht bei dem Gedanken an die Tatsache, dass ich aussehen werde wie ein begossenes Hündchen, sobald ich Zuhause angelangt bin.
Nein, mich belebte das sanfte Nass, das mich fast eine halbe Stunde auf meinem Fahrrad begleitete, als wäre ich an einem dreißig Grad Sommertag mal eben in die Weiten eines herrlich erfrischenden Badesees gesprungen.
Bald kam ich mir vor wie in einem Film. Meine nackten Beine, nur spärlich von meinen Hotpants bedeckt, glänzten, meine Haare klatschten an meinen erhitzen Kopf und, wenn ich ehrlich bin, wartete ich jetzt nur noch sehnsüchtig darauf, dass plötzlich ein gut aussehender Kerl um die Ecke kam und mich eines mehr als epischen Regenkusses beraubte, vom Fiedeln dramatischer Streicher begleitet. Wild romantisch eben, so, wie das Audrey Hepburn und George Peppard im oben gezeigten Bild aus "Frühstück bei Tiffany" mehr als passend zur Schau stellen. Doch auf eine solche Begegnung durfte ich selbstverständlich vergeblich warten, der Nürnberger Himmel hat dafür gesorgt, dass nur er seine feuchten Fingerchen an mir hatte, er wollte gar nicht aufhören, so viel Spaß hat es ihm offensichtlich gemacht auf mich einzuprasseln.
Trotzdem war es schön, auch wenn das Zucken von Blitzen und das böse Brummen des Donners meine Füße teilweise dazu veranlasste einen Zahn zuzulegen.
Und hier bin ich jetzt also, wohl behütet, eingewickelt in Bademantel und einem Frottehandtuch auf meinem Kopf. Müde. Glücklich. Und alle die "Midnight in Paris" gesehen haben, werden nun verstehen wenn ich abschließend sage: "Nürnberg im Regen, ist fast genauso schön wie Paris im Regen, irgendwie verzaubert!"
Ich wünsche euch allen eine geruhsame Nacht - oder besser: guten Morgen!
auf bald, vielleicht im Regen!
xx N
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