Das alles ist jetzt aber gar nicht mehr wichtig, denn nun bin ich erfrischt und ausgeruht und strotze nur so vor Lebenssaft, der sich nun in den Worten manifestiert, die mein elektronischer Füllfederhalter (auch genannt: Computertastatur, doch wir wollen hier übertrieben nostalgisch sein!) vor sich hin kritzelt. Ja ihr Lieben, ihr geduldigen Feuilletonisten, verträumten Maler, originellen Dichter und andere Vertreter des Wunderbaren, nutzen wir meine kreative Wiedergeburt, um uns einem ganz besonderen Teil meines Lebens zu widmen, der schon viel früher eure Aufmerksamkeit verdient hätte:
Ein Blick aus seinen großen, liebevollen Augen und neue Ideen sprießen unvermittelt wie Unkraut aus all meinen Gehirnzellen, ein Ton aus seinem Munde und ich stürze mich direkt ans Fenster um zu sehen, ob er nach Hause gekommen ist und soeben die Pflastersteine unseres Vorgartens hinauf stolziert, einmal in seinen Armen gelegen und mein Herz vibriert vor Glück, während sich mein Mr. Perfect kaum noch vor meiner Liebe retten kann, die gerade auf äußert beeindruckende Weise auf ihn einknetet, sodass es fast schwierig ist zu Atmen und erstickende Quiek-Geräusche seinerseits noch mehr Entzückung meinerseits mit dem Prädikat "Süüüüüüß!" hervorrufen.
Meine teuren Freunde, spätestens jetzt dürfte euch doch bitte klar sein, dass es sich bei meinem Mr. Perfect nicht um einen aufblasbaren Brad Pitt Abklatsch, sondern um niemand geringen, als meinen knuddeligen Kater handelt, der es seit seinem ersten Lebensjahr vorzieht im Schwarzweißen Frack herumzulaufen. Sehr elegant der Kleine. Er hat eben Stil. Sogar die weißen Schühchen sitzen perfekt. Er ist, wie könnte es auch anders sein, so oft mein "schnurrendes Bündel an Glückseligkeit", das sich ohne Vorbehalt und bedingungsloser Hingabe an mich schmiegt, während ich meine Nase in dicke Wälzer mit der Aufschrift "Fremdwörterbuch" oder "Deutsche Rechtschreibung" halte, bis tief in die Nacht am Arbeiten bin, bis die Schatten unter meinen Augen soweit dem Boden entgegen reichen, dass sie bereits mit meinen Kniekehlen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen könnten. Man glaubt es kaum, doch mein pelziger Zimmergenosse ist selbst noch mit wohligem Schnurren beschäftigt, wenn der Zeiger meiner Uhr bereits bedrohliche 4Uhr morgens anzeigt.
Er tadelt nicht, er urteilt nicht, er ist einfach da und teilt mit mir das was ist, den Moment, den Augenblick der mit ihm an meiner Seite immer zu etwas ganz Besonderem wird.
Bewusst lasse ich jetzt natürlich seine etwas divenhaften Phasen ausfallen ("No she didn't! Uh, Uh!"), an denen er mir, zuvorkommend wie er ist, einige glühend rote Kratzer schenkt. Aber von ihm nehme ich jedes blutige Gerinnsel in Kauf, selbst die zahlreichen Ratten die schon vor unserer Haustür ihren Verwesungsgestank verbreiteten und die armen Vögelchen, die teilweise noch quicklebendig durch unsere Wohnung geschwirrt sind und der kleine Scherzkeks hinterher hüpfte, stolz wie Oskar natürlich.
Nie werde ich das geschmeidige Gefühl seiner sanften Pfoten vergessen, selbst wenn ich mal wieder am Nordpol von Deutschland sitze und mein kleiner Katerprinz nichts weiter für mich sein kann, als ein Erinnerung, der wie der sanfte Kuss eines geliebten Menschen meine Glückshormone zum Brodeln bringt. Er rollt sich dann dort in meinen Gedanken ein, streckt alle Viere von sich, gackst vor sich hin, als wollte er mir voller Stolz von all den Straßenschlachten berichten die er mit Bravur gemeistert hat. Seine Bäute? Drei Mäusegerippe, da, iss Frauchen!!!
Ein tollkühner Held in weißen Turnschüchen, ja, das ist er mein Kleiner. Ein Wirbelwind, ein Genießer, ein Herzensbrecher! Dies ist meine Liebeserklärung an dich:
So warm und weich dein volles Bäuchen,
gekrallt, gekaut, die Pfoten geleckt
hast du deinem fassungslosen Frauchen,
schon wieder einen halben Vogel zugesteckt!
Voll Freude Lob ich dich geschwind,
sonst maunzt du nur herum wie ein jammerndes Kind,
Der Vogel wird ganz schnell entsorgt,
wenn du's nicht siehst, sei unbesorgt!
Immer bist du mein kleiner Sonnenschein,
die Nerven beruhige ich mir schon mit Wein.
Wenn du in meinen Armen liegst,
leise schnurrst, dich an mich schmiegst ...
anders kann ich's gar nicht sagen:
so, oder so:
Ich werde dich immer auf Händen tragen!
Gehabt euch wohl, meine Freunde! Bis bald!
xx N
-> in Begleitung eines pelzigen Etwas neben sich, das das Schreiben gerade durch kontinuierliches, aufmerksamkeitsheischendes Gegackse ein wenig erschwert ... but ... gosh, he is soooo adorable!
Ein PS für alle Neugierigen: diese nächtliche Schreiberei wurde gebührend von den absolut umwerfenden Piano Guys untermahlt! Wartet auf das Cello, das ist Gänsehaut pur!
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